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Eine junge Frau legt einer anderen Frau die Hände auf die Schultern | © Halfpoint - stock.adobe.com

Schling-/Essstörung (Binge Eating)

Schling-/Essstörung (Binge Eating)

Die Symptome einer Binge-Eating-Störung sind

  • wiederkehrende Essanfälle mit Kontrollverlust ohne Maßnahmen, die einer Gewichtszunahme entgegen laufen 
  • ständige Beschäftigung mit und ständiger Drang zum Essen 
  • Starker Leidensdruck wegen Essanfällen, Gewicht und Figur 

Der englische Begriff "Binge Eating" tauchte in Deutschland in den 90er-Jahren auf. Wörtlich übersetzt bedeutet er "Schling-Ess-Störung". Betroffene fühlen sich ihrem Essverhalten hilflos ausgeliefert.

Die meisten Menschen mit einer Binge-Eating-Störung haben starkes Übergewicht, aus dem sich oft körperliche Folgeschäden ergeben. Sie nehmen große Nahrungsmengen ohne Hunger zu sich. Frauen sind von einer Binge-Eating-Störung eineinhalb mal häufiger betroffen als Männer. Das Erkrankungsalter liegt im Durchschnitt höher als bei der Bulimie oder bei der Magersucht, nämlich häufig im frühen Erwachsenenalter. Menschen mit einer Binge-Eating-Störung können in der Vorgeschichte anorektisch oder bulimisch gewesen sein.

Auch bei Menschen mit einer Binge-Eating-Störung liegt meist eine Selbstwertproblematik vor, die durch die Körperfülle, die aus dem entgleisten Essverhalten entsteht, noch verstärkt wird. Im unkontrollierten Essen haben die Erkrankten eine Lösung gefunden, mit Gefühlen wie Einsamkeit oder innerer Leere fertig zu werden.

"Von Kindheit an aß ich immer sehr viele Süßigkeiten. Sie waren für mich Trost für Verletzungen und Kränkungen, die es reichlich gegeben hat. Das war mir aber lange Zeit nicht klar. Erst in den letzten Jahren bemerkte ich, dass mein Essverhalten nicht normal ist. Ich habe dagegen angekämpft und immer wieder von Neuem gedacht: "Das kriege ich schon hin." Aber in Wirklichkeit hatte ich damit nur Misserfolg und mein Essverhalten wurde schlimmer. Je älter ich wurde, desto höher wurde mein Süßigkeitenkonsum. Abgesehen vom Frühstück habe ich alle Hauptmahlzeiten durch Süßes ersetzt und auch zwischendurch dauernd zugegriffen. Als ich bei meinem Hausarzt ein Plakat der Fachambulanz für Essstörungen gesehen habe, dachte ich mir: "Das ist einen Versuch wert."